Ganz spontan entwickelte sich kürzlich zusammen mit Ralph Baumgartl diese Session . Ich spielte einen Akkord mit einem Arpeggiator-Patch auf dem Accelerator und fügte den Groove mit dem Spectralis hinzu. Ralph spielte den JD-XI mit allerlei Effekten. Das wird wohl nicht unsere letzte session gewesen sein. Viel Spaß!
Da wir uns spontan entschlossen haben, unsere Aktivitäten auszudehnen, haben wir eine gemeinsame Bandcamp Seite erstellt, auf der wir künftig unsere Ergebnisse veröffentlichen werden. Die Seite findet sich hier!
Was soll man dazu sagen? Der Sommer 2016 ist zumindest hier in Mittelhessen im Eimer. Schwimmbad ist nicht. Biergarten macht ebenfalls keinen Spaß. Also ab in’s Musikzimmer seinen Frust mit Hilfe der Membranen der Speaker ein Gesicht geben.
Alle sounds stammen vom Accelerator – der polyphone Synthesizer von Radikal Technologies. Infos gibt es hier: Radikal Technologies
Kürzlich strukturierte ich mein Musikzimmer dahingehend um, dass ich meine Musik wieder „OTB“ – also außerhalb des Rechners abmischen und entzerren kann. Mir liegt die Bedienung eines analogen Pultes einfach mehr. Es kommt mehr Spontanität und Freude auf, wenn man direkt und ohne Umwege in des Klanggeschehen eingreifen kann. Ich habe mich sehr schwer getan, das richtige Mischpult für meine Zwecke zu finden. Meine Wahl fiel auf ein Soundcraft Signature 22 MTK Pult. Zum einen ist mir eine Lösung mit integriertem USB Multitrack Audio System sehr sympathisch und zum anderen ließ es sich mit seiner kompakten Größe perfekt in meinen Studio Aufbau integrieren. Bevor ich das Pult mit meinem Rechner verbunden hatte, war mir nicht bewusst, dass ich den Logic X Sample Buffer auf 32 Samples stellen könnte. Das hat mich endgültig überzeugt. Viele Kanäle mit 100mm Fadern, 2 semiparametrischen Mitten, 2 eingebaute Effekte, Hi Z Eingänge für Gitarre und Bass, Limiter in 8 Eingangsstufen und ein 22/24 Kanal Audio Interface für deutlich unter 1000 Ocken – da muss es doch einen Haken geben… Wahrscheinlich schon – aber ich habe ihn noch nicht gefunden. Klar, Bypass Schalter für EQs wären toll gewesen oder einzeln schaltbare 48 V Phantomspeisung oder ein Ein/Ausschalter – aber die Vorteile dieser Lösung wirken so massiv, dass ich jeden Tag ein Grinsen in mein Gesicht bekomme, wenn ich das Teil in meinem Musikzimmer sehe.
Das wichtigste an einem Pult ist natürlich der Sound. Da es verdammt viele Videos auf Youtube gibt, in denen man Leute über das Pult reden hört, aber wenige, die es auch tatsächlich vorführen, habe ich ein alternatives Video gemacht. In dem Video wird gar nichts erzählt. Stattdessen kann man die EQs und Effekte eine Viertelstunde lang auf verschiedenen Audio Signalen hören, die allesamt dem Spectralis, dem Schwarm Oszillator und dem Dual Multimode Filter entsprungen sind. Viel Spaß!
Den RT-311 Schwarm-Oszillator und das RT-451 Filter hört man übrigens ab ca. 6:12
In den 90er Jahren arbeitete ich bei dem deutschen Synthesizer Hersteller Quasimidi. Aufgrund unserer Affinität für synthesizerlastiger Instrumentalmusik mit emotionalem Tiefgang, pulsierenden Klangeffekten und treibenden Sequenzerläufen wurden die Quasimidi Geräte mit Features ausgestattet, die einem unserer Vorbilder ebenfalls richtig gut in’s Konzept passten: Klaus Schulze. Es kam, wie es kommen musste – irgendwann ca. 1995 fand ich mich zum ersten Mal in seinem Studio ein und wir begannen recht schnell mit zwanglosem Fachsimpeln. Schon bei meinem zweiten Besuch ging es konkret um die Installation einiger Quasimidi Geräte und dem Vermitteln von Bedienschritten zur Klanganpassung. Ich konnte ihm beim anschließenden Smalltalk geschickt ein paar meiner aktuellen Quasar Demos zu Gehör bringen und weckte damit sein Interesse. Er machte mir ein unglaubliches Angebot. Ich sollte doch die Nacht einfach mal das Studio als mein Studio betrachten und er würde sich am nächsten Tag anhören, was ich in dieser Nacht so an Musik produzieren würde.
In dieser Nacht entstand der Titel „Virtual Network Traveller“. Ich setzte fast ausschließlich den Quasimidi Quasar als Tonerzeugung an. Es war schon immer eine besondere Herausforderung für mich, möglichst den ganzen Musiktitel mit nur einem einzigen Gerät zu produzieren – vorzugsweise natürlich ein Gerät, dass ich in meinem Hauptberuf vermarkten möchte. Die Shakuhachi Samples, die kurze gregorianische Gesangseinlage, das Cello und der Kamera Verschluss mit Hall kam ursprünglich von einem Akai Sampler. Um den Titel trotzdem auf eine Quasar demo CD bringen zu können, konvertierte ich die Samples in das Quasar RAM Board Format. Ich dachte, diese Sounds sind sicherlich ein guter Anreiz, das RAM Board für den Quasar in Erwägung zu ziehen. Leider ging das Modul nie in die Serienproduktion. Der Titel hat es trotzdem auf die zweite Quasar Demo CD geschafft, weil der gesamte Rest einem einzigen Quasar Live zu entlocken ist.
Als ich ihm am nächsten Tag den Track vorspielte, war er recht verblüfft. Vor allem die Art und Weise, wie ich mehrere Shakuhachi Samples seines Akai Samplers mit dem Pitch-Bend zu einem kompletten Motiv zusammen arrangierte, ließ in aufhorchen. Klaus Schulze ist wohl ein sehr spontaner Mensch – an dem Tag fragte er mich, ob wir nicht zusammen eine Wahnfried CD produzieren wollten. Mir fiel die Entscheidung nicht wirklich schwer und so produzierten wir neben dem Wahnfried Album in loser Abfolge noch zwei weitere CDs, mehrere Remixe für andere Künstler und gingen sogar Live auf die Bühne. Das Live Konzert in Duisburg fand im Landschaftspark Duisburg-Nord vor einem stillgelegten Hochofen statt – eine tolle Location für ein Klaus Schulze Konzert. Das Konzert kam später als CD „Dosburg Online“ auf den Markt.
Aber zurück zu meinem ersten Studio-Aufenthalt bei Klaus Schulze. Nach getaner Arbeit fuhr ich bestgelaunt und aufgeregt nach Hause. Meine Vermieterin war eine techno affine junge Frau und wohnte im gleichen Haus. Ich warf ihr ein fröhliches: „Du wirst es nicht glauben, aber ich bin entdeckt worden!“ entgegen, als ich Sie bei meiner Rückkehr vor dem Haus stehen sah. Sie meinte trocken: – „Ja, ich habe gesehen, dass der Typ von der GEZ da war.“ Ich entgegnete: „Nein – die GEZ bezahle ich seit Jahren. Klaus Schulze hat mich entdeckt.“ „Klaus wer?“, meinte sie nur. Offensichtlich kannte Sie ihn nicht. Spätestens jetzt war ich wieder zu Hause angekommen!
Mehr zu diesem Themenkomplex später an dieser Stelle…
Dosburg Online Klaus Schulze
Dosburg Online Klaus Schulze
Dosburg Online Klaus Schulze im Nebel
Dosburg Online Klaus Schulze am Minimoog
Klaus Schulze „dance to the rhythm“
Dosburg Online 97 Klaus Schulze und Jörg Schaaf
Dosburg Online Klaus Schulze und Jörg Schaaf Operating the wall of knobs
Dosburg Online Jörg Schaaf Minimoog
Dosburg Online – Abschied und Dank
Dosburg Online Abschied und Dank
Dosburg Online – Roelof Oostwoud, Klaus Schulze, Jörg Schaaf
Vor 15 Jahren arbeitete ich mal wieder an meiner musikalischen Karriere. 😉 Damals wie heute wollte ich andere Elemente neben den Synthesizern in meine Musik einbringen. Einer meiner damals liebsten Gitarristen im Bekanntenkreis war Norbert Wagner oder auch kurz „Nobsi“.
Die Musikproduktion mit dem Rechner war zu der Zeit noch relativ abenteuerlich. „Bouncen“ war die einzige Möglichkeit, größere Projekte ohne Aussetzer abzuspielen.
Falls Sie nicht wissen, was „bouncen“ bedeutet – hier folgt eine kleine Erklärung:
Beim Produzieren mit dem Rechner greift man auf rechenintensive Effekte und Software Instrumente zurück. Besteht ein Projekt aus vielen Spuren, kann die Berechnung den Computer schon mal in die Knie zwingen. Deswegen lässt man die Effekte und Instrumente berechnen und speichert das Endergebnis als neue wav-Datei auf der Festplatte ab. Diese Datei wird dann anstelle der zuvor in Echtzeit berechneten Spur abgespielt und spart die notwendige Rechenzeit ein.
Irgendwo in meiner Sammlung selbstgebrannter CDs hatte ich noch eine alte Version des Stückes. Dort fehlte allerdings der Schluss und der Gitarren Mittelteil. Eigentlich rechnete ich nicht mehr damit, dass ich das ganze Mehrspur Projekt noch mal wiederfinden würde. Auf der anderen Seite spielte ich immer mal wieder mit dem Gedanken, das Stück komplett neu aufzunehmen – die Melodie und die Akkordfolgen waren mir einigermaßen gelungen und waren mir im Gedächtnis geblieben.
Gestern, auf der Suche nach einer Installations CD öffnete ich eine von diesen CD Taschen, die sich bei mir in den Regalen stapeln. Darin befand sich auch eine selbstgebrannte CD. Mit Filzschreiber stand da nur „Nobsi Logic Files“. Mir war sofort klar, dass es sich um dieses Stück handeln musste.
Ich kopierte erwartungsvoll die ganzen Dateien auf meine SSD Disk und führte den Doppelklick auf das Logic Projekt aus. Ich weiß nicht, warum ich überhaupt erwartet habe, das dies funktionieren könnte. Jedenfalls bekam ich eine Fehlermeldung, ich müsse zunächst die Datei in Logic 7 laden und abspeichern, um die Datei anschliessend erfolgreich in Logic X zu öffnen. Klar! So einfach geht das;-) Natürlich ist das überhaupt keine Option.
Es war mein Glück, dass ich das Stück eine Zeit lang als Demo für den Hardware Controller SAC-2K benutzt hatte. Um Performance Engpässe auszuschließen hatte ich damals alle Spuren einzeln gebounced. Diese Dateien lagen fein säuberlich getrennt auf dem Datenträger. Ich konnte einfach eine Datei nach der anderen importieren und in einem neuen Logic X Projekt anordnen. Darum mein Tipp an alle:
Von jedem Musikstück, in das ihr Zeit investiert habt, solltet ihr eine „BOUNCE“ Version erstellen. Gerade MIDI Spuren, die Software Synthesizer ansteuern oder gar externe Instrumente sollten immer zu einem Audio Track gewandelt werden. In 10 Jahren sind die wav- oder aif-Dateien vielleicht das einzige, was ihr von solchen Projekten noch verwerten könnt.
Natürlich ist nicht alles Gold was glänzt. Die Schlagzeug Programmierung bei dem Stück war recht einfallslos und langweilig. Daran musste ich für eine neue Remix Version unbedingt arbeiten. Glücklicherweise hat Logic mittlerweile ein paar richtig gute virtuelle Drummer unter der Haube. Meine Wahl fiel auf Benny im Intro und Kyle für den Hauptteil. Natürlich muss man diese virtuellen Schlagzeuger ab und zu in die Schranken weisen – an der Stelle unterscheiden sie sich wenig, von echten Schlagzeugern. Das Timing allerdings ist wesentlich besser als wenn ich mich selbst an’s Schlagzeug setzen würde. Also war das einfach mal einen Versuch wert. Ein paar weniger Elemente meiner ursprünglichen Drum Programmierung ließ ich bestehen – hier mal ein paar dub Snare Einwürfe, zwei drei Fills und die Bassdrum des Hauptteils. Alles andere erledigten Kyle und Benny. 😉
Naja – lange Rede, kurzer Sinn – hier ist mein Ausflug in die Rockmusik. Ab ca. 1:20 kommt der Refrain und damit die Melodie, die mir so sehr am Herzen liegt.
Sollte der Nobsi das hier lesen kann er sich jederzeit bei mir melden. Der Mittelteil zwischen den zwei Durchläufen der Hauptmelodie und das Riff am Ende gehören ihm. Damals meinte ich, das Riff passt irgendwie nicht zum Stück. Heute gefällt mir das im Ablauf ganz gut.
Nachtrag 09.02.2015
Ich habe die Kickdrum nochmal überarbeitet. Das Tuning und die Dämpfung gefallen mir nun besser.
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