Archiv des Autors: Der Synthie

ELKA X30 Frontseite

Neuzugang im Studio – eine Elka X30 Orgel

Ich gebe es zu. Ich mag den Sound von String Ensembles. Sie lassen sich so schön unkompliziert im Mix platzieren, tragen nicht dick auf und klingen stets spacig und lebendig. Aufgrund ihres reichhaltigen Oberton-Angebots eignen sie sich auch perfekt zum Filtern, als Carrier für Vocoder etc. Nicht ohne Grund sind die meisten Vintage Instrumente ziemlich teuer. Einer der bekanntesten Vertreter ist sicherlich das Solina String Ensemble beziehungsweise sein großer Bruder, der Solina String Synthesizer. Dieser besitzt neben dem String Ensemble noch einige monophone Solo-Sounds. Aktuell ist auf Ebay einer mit knapp 3000 Euro gelistet. OK – ich mag den Sound sehr, aber 3000 Euro sind doch etwas teuer.
Diese 70er Jahre String-Ensembles haben neben dem recht hohen Preis noch einen weiteren Nachteil. Die MIDI Schnittstelle war zu dieser Zeit schlicht noch nicht erfunden. Einspielen und Quantisieren im Rechner ist mit diesen Instrumenten also nicht möglich.

Diese String-Ensembles gefielen in den Siebzigeren nicht nur den Vertretern der Rock- und Popmusik. Auch bei den Alleinunterhaltern waren die Flächenleger beliebt. So erhielten String-Ensembles Einzug im Orgel Sektor. Jean Michel Jarre ist einer der bekanntesten Verteter damaliger Musiker, die ihren „Synthesizer“ Sound in nicht unerheblichem Umfang „Elektronenorgeln“ zu verdanken hatten. Die von bekannten Musikern benannten Exemplare sind meist ebenfalls recht teuer. Die entscheidenden Baugruppen für den typischen String-Ensemble Sound sind aber in vielen Orgeln zu finden. Diese Perlen sind meistens fast schon unverschämt billig. Ein besonders großzügig ausgestattetes Exemplar habe ich nun für 100.- Euro gekauft – eine ELKA X30. Diese zweimanualige Orgel ist transportabel ausgelegt, kam komplett mit Case, Basspedal und Schweller und hat neben dem typischen String-Ensemble auch eine sehr warm klingende Sinus-Orgel sowie einige Solo-Instrumente und polyphone Presets. Das beste ist aber die Kombination moderner Technik mit der analogen Tonerzeugung. Die Orgel hat MIDI und die ganzen Klangeinstellungen lassen sich in Registrierungs-Speichern ablegen. Falls Sie also über den Kauf eines Solina String Ensembles nachdenken, schauen sie lieber nach einer solchen Orgel. Zusammen mit etwas externem Effekt – in meinem Beispiel eine Radikal Technologies RT-1701 Multi FX Modul „EFFEXX“ – ist der pefekte Flächenleger ultragünstig zu haben. Hier gleich eine kleine Kostprobe:

Es gibt natürlich auch Schattenseiten. Ein solches Instrument braucht etwas Liebe und Pflege. So setzte meines schon nach ein paar Tagen fast komplett aus, so dass ich es öffnen musste.

Die gesamte Polysektion war ausgefallen. Bei diesen Orgeln gibt es in der Regel einen Top Octave Generator, der die 12 Halbtöne einer Oktave erzeugt. Über Frequenzteiler-Schaltungen werden anschließend die 12 Grundtöne oktavweise heruntergeteilt. Da die Orgel bis auf den polyphonen Teil noch komplett funktionierte, war mir schnell klar, wo ich den Fehler suchen muss. Der Top Octave Generator hat in der Orgel eine eigene Platine. Ich entfernte die Platine und reinigte die Kontaktzungen der Platine mit Alkohol. Siehe da – nach dem Einschieben der Platine und dem Einschalten war die Sektion wieder da.

The daily Schaaf 17: Delta CEP A drumsounds

People often ask me, whether the  Delta Cep A is capable of producing drum sounds. So I created this little demo for you. I programmed drum sounds, sampled them and transferred them into the Spectralis. Afterwards I programmed a couple of patterns and played a little drum session with it. While the patterns were running I tweaked the FX-returns of my mixing desk. I only used the internal FXs of the mixer – the plate reverb with a very short reverb time and the LoFi delay.

The Spectralis SLC files can be found here:
DeltaCEP_A_Spectralis_Drums

Here is a compressed version of the same audio demo to give you an impression, how this set can sound after mastering:

 

Ich werde oft gefragt, ob man mit dem Delta CEP A auch Drum Sounds programmieren kann. Also habe ich heute nacht mal eine kleine Demo erstellt. Zunächst habe ich drum sounds programmiert und diese gesampled. Anschließend habe ich die Samples in das Spectralis Format umgewandelt und ein paar Pattern damit programmiert. In der Demo jamme ich mit den Pattern und bediene immer mal wieder den FX-return meines Soundcraft Pultes. Ich benutze dieses Mal lediglich die internen Effekte des Pultes. Bei dem einen Effekt handelt es sich um das Plate Reverb und beim zweiten um das LoFi Delay.

Die Samples für den Spectralis gibt es hier:
DeltaCEP_A_Spectralis_Drums

Hier noch eine kompromierte Version für die Lautheitsfanatiker:

The daily Schaaf 16: Hypnotica


I tried today getting some algorithmic sequences out of the A-155 sequencer from Doepfer. If you own the A-155 you probably noticed the opportunity to change the  range of the sequenced control voltages. The first idea was to spread the range to a maximum and limit the range with a VCA before feeding the voltage to the oscillator input. There are many ways to control the VCA so I checked my module list and had the following idea:
1.) Feeding Noise into a Sample and Hold circuit.
2.) Clock the Sample and Hold Circuit with a sequence line
3.) Control the VCA level with the output of the Sample and hold output.
If I would use this voltage from the VCA output  to control a VCO direct, the results would be awful. You need a pitch quantizer between the VCA output and the Oscillator control voltage input. In this example I used a Delta CEP A for the random sequence. It’s oscillator has already a pitch quantizer on board. I selected a pentatonic, minor scale for the quantizer and really liked the results. I added two delay lines and could not resist to play  some additional live tracks. Before I started my session I entered two additional sequences into the Spectralis. One bass sequence with probability (some steps are set to a probability of 50%) runs on the hybrid synth engine with the 24dB lowpass filter and one DSP synth track plays a chimes multisample – but I shortened the envelopes and put a Highpass filter and vibrato on the sound and arranged it just on top of the rest.
I am playing some Acceleator, D-50 and DX-7 sounds in a live session. I truncated after some minutes. I created the video because it’s easier to share as a video.

 

Heute probierte ich, ein paar algorithmische Sequenzen mit dem Doepfer A-155 Sequencer zu erzeugen. Eine sich endlos wiederholende 8 Noten Sequenz ist ja nicht immer das Mittel der Wahl. Es gibt sicherlich viele Möglichkeiten ein Zufallselement in die Sequenzen hineinzubringen. Ich entschied mich dafür, direkt die Steuerspannungsfolgen vom Stepsequenzer zu verändern. Dazu setzte ich zunächst einen VCA zwischen den Steuerspannungseingang des Oszillators und dem Steuerspannungsausgang der Sequenzerlinie. Folgendermaßen ist meine tonale Zufallssequenz entstanden:
1) Ein vom Sequenzer getriggertes Sample and Hold Modul nimmt mit jedem Trigger ein Sample von dem Rauschen und erzeugt so eine rhythmische Zufallsspannung.
2.) Diese stufige Zufallsspannung steuert den Hub der Sequenzer-Steuerspannung indem sie den VCA steuert.
3.) Der Ausgang des VCAs würde allein nur sehr unvollkommene und unmusikalische Sequenzen von sich geben. Sie brauchen entweder einen Quantizer oder aber Oszillatoren mit eingebauten Quantizern wie dem RT-311 Swarm Oscillator oder dem Delta Cep A, der ebenfalls über einen Tonhöhen Quantizer verfügt. Ich habe eine pentatonische Moll-Folge ausgewählt. Mit dem Spectralis Hybrid Synth habe ich später eine Bass-Sequenz eingeblendet. Deren Steps erklingen nicht bei jedem Durchlauf gleich. Hier sorgt Probability dafür, dass manche Noten nicht jedes Mal gespielt werden. Zur Abrundung habe ich metallisches Geklimper von einem Glockenspiel Sample hinzugefügt. Die Hüllkurven für das Sample habe ich sehr kurz eingestellt, ein Hochpass-Filter zur Ausdünnung benutzt und das ganze mit etwas Vibrato gewürzt.
Als die Sequenzer liefen konnte ich gar nicht anders, als hin- und wieder dazu zu spielen. Man hört den Accelerator, einen DX-7II und einen D-550.

One day earth will turn green again

From time to time it’s fun to buy a new instrument and do something with it. I bought a recorder and chimes and had a lot of fun creating this ambient textures. Additional instruments are the Accelerator and my Delta Cep A prototype.

RT-311 on speed

The daily Schaaf 15: Hypnotische Sequenzen mit dem Tonhöhen Quantisierer

Sowohl der Delta CEP A, als auch der RT-311 Schwarm Oszillator haben einen zuschaltbaren Tonhöhen-Quantisierer für den 1V/Oct Pitch Eingang. Wählt man für beide Quantizer die gleiche pentatonische Skala, kann man mit zwei Linien eines analogen Step-Sequenzers (Doepfer A-155 in diesem Fall) und dem Verändern der Ausgangs Spreizung des Step Sequenzers immer neue mehrstimmige Sequenzen erzeugen.

Mein hinzugefügtes Gedudel auf dem Spectralis ist leider ziemlich misslungen – aber die hypnotische Wirkung der Sequenzen wollte ich trotzdem nicht auf den Müll werfen. Sowas passiert eben 😉

Delta CEP A – wiping the dust

I recorded this audio signal rather randomly from the Delta Cep A while wiping the dust from the knobs.

Eher per Zufall beim Staubwischen des Delta CEP A habe ich diese Tonsignale aufgenommen.

The daily Schaaf 14: Update für mein Studio Setup

Ab und zu möchte ich mich einfach nur in meinem Arbeitszimmer austoben. Für diesen Zweck war mein voriger Aufbau nur bedingt geeignet. Mir fehlte einfach der direkte Zugriff auf Synthesizer und Effekte. Beim Jammen möchte man ja nicht auf dem Boden herumturnen, um Effekt-Einstellungen zu ändern oder neue Klänge auszuwählen. Also habe ich mein Studio mal wieder umgebaut beziehungsweise erweitert. Zur Einweihung habe ich gleich zwei kleine Jam Sessions aufgenommen und auf Video eingefangen. Ich hoffe, es gefällt.

Reparaturen: D-550 Display Reparatur/Austausch

Reparatur Roland D-550: Leuchtfolien vs. Display Tausch
In diesem Video lernen Sie zum einen, wie man die Display-Leuchtfolie des Original-Displays beim Roland D-550 auswechselt und zum anderen, wie Sie das Original Display gegen ein moderneres Äquivalent mit LED Hintergrundbeleuchtung austauschen.

Bitte beachten Sie – im Inneren des D-550 liegen bei nicht abgezogenen Netzstecker an manchen Komponenten 220 V an. Eine Berührung dieser Komponenten im laufenden Betrieb ist lebensgefährlich. Ziehen Sie den Stecker von daher immer ab, wenn Sie nicht gerade einen Funktionstest durchführen. Sollten Sie noch nie einen Lötkolben benutzt haben, kann ich den Umbau nicht empfehlen. Ich übernehme keinerlei Gewährleistung für den Erfolg einer nach dieser Anleitung durchgeführten Reparatur. Das Gerät kann bei fehlerhaftem Umbau zerstört werden! Wenn Sie sich die Reparatur nicht zutrauen, sollten Sie die Finger davon lassen.

Ersatz Leuchtfolien:
Link zum Anbieter der Leuchtfolien für Displays

Schrumpfschlauf Sortiment:
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Distanzhülsen zum Aufkleben auf Bedienplatinen-Rückseite:
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Gewinde-Distanzhülsen:
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Heißluftgebläse für Schrumpfschlauch:
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Widerstand 3.0 Ohm, 0,6 Watt
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Als Werkzeuge benötigen Sie einen
1.) Seitenschneider
2.) Geregelte Lötstation
3.) Philips Schraubendreher (Kreuzschlitz)
4.) Kombizange oder Schlüsselkasten mit 5.5mm 6-Kant Schlüssel
5.) Einen flachen Schraubenzieher oder eine Pinzette zu Hebeln, falls Sie die Leuchtfolie ersetzen möchten.
6.) Ein Werkzeug zum Entfernen der Isolierung.
7.) Helfende Hand:
Dieser Link führt zu diesem Produkt im Reichelt Online Shop.

Ich biete die komplette Reparatur auch als LED Display Umbau zum Fixpreis von 99.- Euro plus Versand an. In dem Preis sind alle Ersatzteile und mein Schmerzensgeld enthalten.

Gefiel Ihnen das Video? Dann abonnieren Sie doch meinen Kanal. Es entgeht Ihnen dann künftig kein Video mehr.

Auf Youtube abonnieren!

Die meisten Musik-Tracks in dem Video stammen von meinem Musik Album „Indiscreet“. Sie können auf meinem Bandcamp Profil das ganze Album zur Probe hören und natürlich auch kaufen:

 

Ironie und Sarkasmus in dem Video sind beabsichtigt und sollen das Geschehen auflockern und kurzweiliger erscheinen lassen, als es eigentlich ist 😉

The daily Schaaf 13: Formant & Delay & Reverb just for Fun

Just for fun – entered a little sequence into the Beatstep and triggered the Formant Modular Synth with that sequence. Sometimes it’s just fine to do something without a special aim. I won’t upload tracks like that onto the soundcloud platform from now on because soundcloud does not allow embedding the player anymore.

Habe mal zum Spaß den Formant eingeschaltet, eine kleine Sequenz in den Beatstep eingegeben und an den Knöppen herumgefummelt. Befreiend, einfach so in die Klangwelten einzutauchen, ohne ein bestimmtes Ziel zu verfolgen. Ich werde Tracks dieser Art künftig nicht mehr auf Soundcloud hochladen, weil man deren Player nicht mehr extern einbinden kann.

Apple iOS 11 – Frust auf Raten

Habe gerade erfahren, dass mein Apple Tablet Rechner jetzt an einem Punkt angekommen ist, an dem keine Updates mehr erscheinen werden. Gerade im Hinblick auf die vielen Bugs, die dieser kleine Tablet Rechner noch immer hat, ist das wirklich eine ernüchternde Nachricht. Damit war es wohl das letzte Tablet aus diesem Hause, dass ich mir gekauft habe. So mancher fragt sich jetzt vielleicht: „Welche Bugs denn?“
Ich nenne einfach mal ein paar der schlimmsten, die mich mittlerweile ganz tierisch nerven:
 
1.) Manchmal möchte man in einem Text, einer email oder einem Forumsbeitrag eine Textpassage selektieren und kopieren, um sie als Zitat in eine Antwort zu setzen oder um seinen eigenen Text umzustrukturieren. Diese simple Anwendung funktioniert nicht mehr. Ausserdem erscheint aus irgendeinem Grund seit der aktuellen Version die praktische Funktion „ALLES“ nicht mehr, mit der man den kompletten Text selektieren konnte. So ist man auf das dämliche selektieren mit den beiden Selektions-Markern angewiesen, dass aber überhaupt nicht mehr funktioniert. Manchmal erscheint die Option „ALLES“ noch – aber ich habe noch nicht herausgefunden, wie ich das erreichen kann.
 
2.) Viele Webseiten lassen sich nicht noch immer nicht anzeigen, ohne einen ständig mit „Seite musste neugeladen werden…“ Fehlermeldungen und ähnlichem Mist zu ärgern. Ich rede nicht von irgendwelchen völlig chaotischen Anfänger Seiten, sondern zum Beispiel von der spiegel.de Webseite. Da man aber über kurz oder lang auf so einem Tablet Computer ohnehin nur im Web surft oder emails beantwortet waren das im Grunde zwei der wirklich essentiellsten Funktionen auf so einem iPad. Ich habe zwar viele Musik Apps – aber wenn ich ehrlich bin, benutze ich keine davon langfristig. Meist schaue ich mir die Sachen nur kurz an und vergesse sie dann wieder. OK – das ist eine persönliche Kiste. Aber sie ist eben für mich entscheidend. Diese Fehler in Verbindung mit Spiegel.de hat mich die ganzen Jahre der Nutzung begleitet. Bei meinem damals gekauften iPad 1 war es noch schlimmer. Da stürzten die Browser einfach ab. Das war einer der Gründe, warum ich mir überhaupt das iPad 4 gekauft hatte. Hat nichts genutzt. Statt Absturz blanke Seiten und neu laden.
 
3.) In der letzten Zeit konnte ich nicht einmal mehr normale Texte in eine APP eintippen. Das führte auf meinem iPad 4 regelmäßig zu massiven Verzögerungen. Man tippt 6 Buchstaben bevor der erste davon überhaupt auf dem Tablet erscheint. Ein solches Verhalten ist absolut weit draußen. Erinnert mich an den allerersten Raspberry mit einer frühen Linux Version.
 
Vor ein paar Tagen habe ich mir mal ein wirklich billiges Android Phablet gekauft (Octacore Prozessor, 140 Euro, 32 GB Flash, erweiterbar mit SD um 128 MB), weil ich mal testen wollte, was die Konkurrenz so macht. Kann man mit so einem Phablet surfen? Kann man emails schreiben, Textpassagen kopieren oder die Spiegel Seite anschauen? Was soll ich sagen. Ja, man kann. Und wie! Beim Surfen stürzt nichts ab und natürlich kann man Textpassagen markieren und kopieren. Unglaublich – man kann sogar telefonieren damit!
 

Bei dem kostenlosen Android Mail Client „BlueMail“ brauche ich lediglich meine email Adresse und mein Passwort eingeben. Den Rest der Einrichtung erledigt BlueMail für mich – nach 2-3 Sekunden hatte ich schon eine Liste der emails im Phone. Das ganze nicht mit einem der bekannten und direkt unterstützten Provider wie web.de oder google.mail, sondern die email Konten meines Internet Paketes bei Strato. Bei meinem Apple Tablet Rechner muss ich die gesamten Anmeldedaten eingeben und länger warten – wenn es denn überhaupt beim ersten Anmeldeversuch funktionierte.

Der Mail Client von Apple war zuletzt häufig abgestürzt und das Löschen von mails hat einen an den Rand des Nervenzusammenbruchs gebracht. Also auch runter damit. Unglaublich. Man kauft etwas und im Laufe der Zeit, kann man immer weniger damit anfangen. Nicht etwa wegen der Hardware. Nein. Wegen Software Bugs.

 
Im Android APP Shop fand ich ein lustiges Programm, mit dem ich mein Phablet als Fernsteuerung und Monitor für meine Canon DSLR einsetzen kann. Eine unglaubliche Arbeitserleichterung. So etwas hatte ich immer mal wieder für das Apple Tablet gesucht aber nie gefunden. Anstatt eines speziellen Kabels bestellte ich mir einen OTG fähigen HUB und konnte dann eine Maus, eine Tastatur und meine DSLR Kamera gleichzeitig an mein 140.- Euro Phablet anschließen. Der Hub kostete 7 Euro und hat noch ein paar Card Slots. Jetzt kann ich beim Erstellen von Videos ganz komfortabel scharf stellen, die Aufnahme starten, den Weißabgleich einstellen etc. Über Amazon habe ich mir noch ein 5m langes USB Kabel für 5 Euro bestellt, damit ich mich noch weiter von der Kamera weg positionieren kann.
Zur Zeit liest man überall, dass die iPads den Tablets so haushoch überlegen sein sollen. Vielleicht stimmt das ja sogar in Bezug auf Rechenleistung und Akku-Laufzeit – aber der praktische Einsatz für mich hat sich jetzt erledigt. Dropbox, iCloud, iTunes – alles nun vorbei. Dateibrowser auf und rüber kopieren. Fertig. Ich habe das alles lange Zeit toleriert. Aber dank iOS 11 und der Ankündigung, dass mein Tablet Rechner nicht mehr supported wird, bin ich jetzt draußen.
 
Ich könnte jetzt noch bei meinem Mac Mini weitermachen, der manchmal die Maus und die Tastatur am Hub nicht mehr findet. Als der sah, wie schnell die Maus am Phablet erkannt wurde, sah er zum ersten Mal peinlich berührt aus. Als ich mich kürzlich über die schlechte Soundqualität eines Videos von mir ärgerte und nach vielem Herumprobieren feststellen musste, dass das Video nur auf dem MAC unter Safari so beschissen klingt, wollte ich es nicht glauben.
Als ich kürzlich alle möglichen Songs neu bouncen musste, weil Logic beim schnellen Bouncen fehlerhaft rechnet, habe ich mir vorgenommen, wieder unter Windows mit Samplitude zu arbeiten und habe in diesem wunderbaren Programm eine CD gemastered – inclusive CD-Text, Marker etc. Das Programm ist mittlerweile über 10 Jahre alt. Ich werde mir da bei Gelegenheit mal die aktuelle Version besorgen.
 
Ich schreibe das alles aus einem Frust heraus. Ich habe das Gefühl, ausgerechnet dieses mal sehr angesehene Unternehmen wird gerade an die Wand gefahren. Das Heim der Kreativleute. Wirklich schade.
 

Auf meinem MAC Mini musste ich Klimmzüge machen, um iDVD zu installieren und zum Laufen zu bringen. iDVD hatte ich noch auf meinem iMAC. Auf dem Mac MINI ohne DVD Laufwerk, gibt es das nicht mehr. Im iTunes Shop gibt es das Programm ebenfalls nicht mehr. Ich habe mehrere ausprobiert, die im iTunes Store angeboten werden. Ergebnis? Es gibt kein Programm mehr zum vernünftigen Brennen von Film DVDs. Die Lösung von Apple gibt es nicht mehr, weil die Leute streamen sollen. Möglichst natürlich von Apple. Nur nutzt das dem Opa nichts, der nur einen DVD Player hat und dem man einfach mal einen Film brennen will, der im Fernsehen lief. Bis vor kurzem konnte ich iDVD auf meinem MAC Mini einsetzen. Ich kopierte die Library und das Programmpaket. Funktionierte sofort. Seit wann genau weiß ich nicht – aber seit ein paar Versionen läuft es nicht mehr. Das schlimme ist ja, dass das früher alles mal ging. Fragte mich mein Schwiegervater früher, ob ich mal eine DVD brennen kann, ging das. Heute muss ich passen, wenn ich das mit MAC OSX machen will. Wie bitte? Das kann doch nicht deren Ernst sein.

OK – ich könnte das ja noch immer auf dem iMAC machen, denkt der eine oder andere vielleicht. Aber die Gurke ist mittlerweile so veraltet, dass eigentlich gar kein Arbeiten mehr möglich ist. Zumindest nicht unter OSX. Geht man über Bootcamp in die Windows Partition, wird die Kiste wieder so schnell, wie man das bei der Ausstattung erwarten würde. MAC OSX sagt einem hingegen die ganze Zeit nur: „Kauf Dir einen neuen Rechner. Kauf Dir einen neuen Rechner!“. Wahrscheinlich werde ich demnächst einfach mal Linux dadrauf installieren. Dann kann ich den Rechner wieder für’s Büro nutzen.

Wirklich frustig das ganze. Es gibt nach wie vor tolle Programme für den Mac – wie zum Beispiel der Affinity Designer. Aber auch der wurde jüngst für Windows Rechner vorgestellt. Braucht man also dafür auch keinen MAC mehr. Zum Sample Editieren braucht man ebenfalls einen Windows Rechner.  Zwar gibt es Sound Forge mittlerweile für den MAC – aber den Sample LoopTuner gibt es nur in der PC Version. Das ist allerdings die wichtigste Funktion dieses Programms. Hat jemand Alternativvorschläge zur professionellen Looppunktbearbeitung? Ich kenne ehrlich gesagt nix.  Das letzte gute Programm zum Loopen auf dem MAC war Infinity für OS9.
 
Mit jedem Jahr gibt es mehr Gründe auszusteigen. Ich hoffe sehr, Apple bekommt nochmal die Kurve – sonst sehe ich schwarz. Das ist alles sehr schade. Ich war nie der Apple Fanboy sondern hatte mich damals ganz nüchtern dafür entschieden, wegen der weniger großen Anfälligkeit gegenüber Eindringlingen. Aber aus dem früheren Vorteil entwickelt sich immer mehr eine Benachteiligung.
 
So – ich hoffe, das liest jetzt niemand….